Feine Mühlviertler Mostkekse
Diese Plätzchen sehen nicht nur fabelhaft aus, sondern bestechen auch mit ihrem besonderen Geschmack! Ein ketogener Naschtraum mit dem besonderen Etwas: die interessante Teignote in perfekter Harmonie mit der Marmelade-Füllung. Verführung pur. Und das bei schlanken 0,6 Gramm KH pro Stück. 🙂
Wer – wie meine Wenigkeit – in seinem kohlenhydratreichen Vorleben in der Weihnachtszeit jedes Jahr aufs Neue zwischen vierzig und fünfundvierzig verschiedene Sorten Weihnachtsplätzchen gebacken hat, weiß was eine wahre Obsession ist 😉
Dass mein Hummelmännchen in dieser Zeit regelmäßig solide acht Kilo – mit +/- 2kg SchwankungsBREITE 🙂 – an “Weihnachtsspeck” angesetzt hat, daran war ich also gewiss nicht ganz unschuldig.
Denn irgend jemand musste sich ja schließlich erbarmen, sich durch die Keksberge zu kosten, die ich da so entfesselt produzierte. Die beachtlichen Mengen an Plätzchen, die in Aberdutzenden übereinander gestapelten Keksdosen ihres großen Moments harrten, wurden alljährlich auch sehr zuverlässig bis zum letzten Krümel aufgeputzt.
Keksfreuden pur
Es sei hier aber explizit erwähnt, dass nicht nur meine bessere Hälfte ursächlich an der Keksdosenentleerung beteiligt war, sondern ihm hier immer auch bereitwillig viele Helferlein zur Seite standen.
Soll heißen: Meine Kekse waren seit jeher begehrte Ware und daher hat mein Hummelmännchen – in der Relation gesehen – wohl in Summe nur durchschnittlich 20 Keksdosen je Weihnachtssaison auf dem Gewissen (also vielmehr deren Inhalt, Blech verdaut selbst er nicht optimal ;-)). Das muss jetzt der Korrektheit halber gesagt werden – sonst krieg ich nämlich mächtig Ärger….. 😀
Oh, ich merke schon, ich hole mal wieder viel zu weit aus. Was ich damit sagen will: Meine Leidenschaft für leckeres Backwerk hat sich durch die Umstellung auf ketogene Ernährung in keinster Weise geschmälert. Noch immer bin ich die, die eher zu viele als zu wenige Kekse bäckt. Und über die Klassiker-Sorten hinaus auch kreative weitere Geschmacksrichtungen anstrebt.
Damals wie heute gilt: Die große Vielzahl an verschiedenen Sorten erfordert gewissermaßen, auch immer wieder außergewöhnliche, ja exotische Rezepturen auszuprobieren. Denn es gibt ja wohl nichts Langweiligeres als zig Kekse mit demselben Geschmack, oder?
Und auch wenn das jetzt wirklich meschugge klingt – ein derart “exotisches” Rezept ist dieses hier. Nun gut, wenn man vom österreichischen Mühlviertel spricht – dem Inbegriff von ruralem Leben, Rustikalität und einer Gegend, in der sich Fuchs und Hase “Gute Nacht” sagen – dann ist Exotik wohl denkbar fehl am Platz. Oder etwa doch nicht…? 🙂
So, jetzt lasse ich die Katze aber wirklich aus dem Sack: Was in aller Welt macht diese Kekse hier exotisch, ja gar besonders?
He he he 😁 – das hier sind Mostkekse. Most? Das ist quasi vergorener Fruchtsaft. Der zwar prinzipiell ketotauglich wäre, weil der enthaltene Fruchtzucker durch Hefepilze zu Alkohol vergoren wird – aber wir machen’s uns hier besonders simpel und ersetzen den Most schlicht und ergreifend durch – ja, du liest richtig: Apfelessig!. 🙂
Apfelessig-Kekse? Ist die Hummel des Wahnsinns fette Beute…?
Keine Panik – das schmeckt tatsächlich! 🙂 Aber jetzt soll nochmal jemand behaupten, dass das NICHT exotisch ist? Apfelessig-Kekse aus meinem schönen Heimatbundesland Oberösterreich….! 😀
Noch dazu soooooooooooooo leckere! Denn der Essig im Teig bringt einen wirklich speziellen Touch in diese Plätzchen.
Viele, die diese Kreation verkostet haben, haben spontan auf Quark im Teig getippt. Ja, es erinnert tatsächlich ein wenig an Quarkteig. Aber irgendwie doch nicht so ganz. Aber ein bisschen. Jedoch geschmacklich einfach noch viiiiiiiiiel spannender und interessanter als banaler Quark.
Mühlviertler Exotik eben 😉
Und so kommt’s, dass diese Mostkekse einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben – und zwar nicht nur auf meinen Geschmackspapillen, sondern vielmehr bei allen, deren Geschmacksknospen in Berührung mit diesen Mostkeksen gekommen sind 😀
Die Kombination aus dem feinen, butterzarten Essigteig – der wirklich förmlich auf der Zunge zergeht – mit einem Klecks Marmeladefüllung ist wirklich zu köstlich, um sie nicht probiert zu haben. Unterschlagen möchte ich diese geschmackliche Sensation daher auf keinen Fall!
Denn dann würde ich mich der fahrlässigen Genuss-Vorenhaltung schuldig machen – was im Ketoland als schwerer Straftatbestand gilt 😉
Aus diesem Grund lautet meine klare Empfehlung: Nachbacken, verkosten und die spannenden Aromen auf sich wirken lassen.
Also dann: Gutes Gelingen und fröhliches Schwelgen im Kekserl-Genuss…. 🙂
Herzlichst,
Bumblebee
Feine Mühlviertler Mostkekse
Gang: Kekse und Kleingebäck, WeihnachtenSchwierigkeit: einfach45
Stück30
Minuten12
MinutenZutaten
- Für den Teig:
170g weiche Butter
1 Eigelb
40ml Apfelessig
50g Bambusfasern
10g Eiklarpulver
etwas gemahlene Vanille
100g Stevia-Erythrit (Süßkraft 1:1 wie Zucker)
2 Messerspitzen Xanthan
Zum Ausrollen: ca. 10g Bambusfasern
- Zum Füllen:
ca. 40g ketotaugliche Marmelade nach Wahl (ich verwende Beerenmarmelade von d’arbo kalorienbewusst)
- Zum Wälzen:
ca. 70g Stevia-Erythrit (Süßkraft 1:1 wie Zucker)
2 Messerspitzen Bourbon Vanillepulver
Zubereitung
- Stevia-Erythrit mit Vanille zu feinem Pulver mahlen.
Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
2 Backbleche mit Backpapier belegen. - Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken zu einem homogenen Teig verarbeiten.
Für 10 Minuten rasten lassen. - Den Teig in 2 Etappen verarbeiten. Eine Hälfte des Teigs abstechen, auf der dünn mit Bambusfasern bestreuten Arbeitsfläche ausrollen und kleine Teigkreise von ca. 4,5cm Ø ausstechen.
- Auf jeden Teigkreis mittig mit einem kleinen Klecks Marmelade setzen, zusammenklappen und die Ränder mit den Fingern festdrücken. Auf diese Weise den gesamten Teig verarbeiten.
Die Kekse mit etwas Abstand zueinander auf das Backblech setzen.
Circa 14 Minuten backen, bis die Kekse leicht gebräunt sind.
Die Kekse nach Ende der Backzeit aus dem Backofen nehmen, am Blech für circa 5 Minuten überkühlen lassen - Stevia-Erythrit mit Vanille fein mahlen und in ein flaches Gefäß geben und die Mostkekserl noch heiß vorsichtig in dem Vanille”zucker” wälzen.Kekse vollständig abkühlen lassen und in einer Keksdose kühl aufbewahren.
Die Mostkekserl schmecken frisch am besten, daher innerhalb von einer Woche verzehren.
Rezept zum Download:
Nährwerte pro Keks (bei 45 Stück gesamt):
Nährwerte GESAMT:
Du möchtest mich unterstützen?
Wenn dir meine Arbeit gefällt, dann würde ich mich sehr freuen, wenn du mir eine virtuelle Tasse Kaffee spendierst. DANKESCHÖN!
Lust auf noch mehr zuckerfreie, mehl- und glutenfreie Rezepte? Vielleicht gefallen dir auch diese Kreationen:
Keto Mokkacreme-Torte
Keto Mokkacreme-Torte Zartes Biskuit, feines Bittermandel-Aroma und eine köstliche Creme mit Kaffeenote – eine unwiderstehliche Komposition. Wenn es etwas gibt, das…
Fruchtige Keto Waldbeer-Ricotta-Törtchen
Fruchtige Keto Waldbeer-Ricotta-Törtchen Frühlingszeit ist Beerenzeit – mit diesen leichten Törtchen mit fruchtig-süßer Ricotta-Creme und Beerenbelag kannst du bei Gästen mächtig…
Information: Bumblebee nimmt am Affiliate Programm von Amazon.de teil. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Ich empfehle hier jedoch ausschließlich Produkte, von denen ich qualitativ absolut überzeugt bin und die ich auch selber verwende. Wichtig: Für dich ändert sich am Kaufpreis deines Produktes rein gar nichts!
Hallo, wie müsste ich denn das Eiklarpulver durch echtes Eiweiß ersetzen? Entspricht das ca 2 Eiweiß? Ansonsten alle anderen Zutaten so belassen? Viele Grüße Muk
Hallo,
Ist es möglich, das Stevia durch etwas anderes zu ersetzen?
VG Ines
Hallo liebe Ines,
ich verwende in all meinen Rezepten kein reines Stevia (denn das wäre mir entschieden zu bitter), sondern einen Mix aus Stevia und Erythrit. Diese Mischung bringt viele Vorteile – die überzeugendsten Argumente sind für mich folgende:
Ich habe in den Zutaten jeweils bei den Süßungsmitteln das Zuckeräquivalent mit angeführt. Auch wenn ich stets dazu rate, meine Rezepte exakt so wie beschrieben (inklusive der empfohlenen Zutaten) nachzukochen bzw. zu -backen, so steht es natürlich jedem frei, individuelle Veränderungen des Rezepts vorzunehmen. Ich kann allerdings nicht garantieren, dass das Resultat gleichermaßend überzeugend ausfällt.
Möchtest du also dennoch andere Süßungsmittel verwenden, kannst du dir die benötigte Menge einfach ausrechnen je nach verwendetem Süßungsmittelersatz.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage damit beantworten und sende dir
liebe Grüße aus dem Ketoland ;-),
Bumblebee
Hi, sag mal kann man statt nicht entölten Mandelmehl auch blancierte Mandeln gerieben nehmen?
Oder gibt es da doch einen Unterschied.
Schöne Feiertage,
Liebe Grüße Tamara
Hallo liebe Tamara,
ich arbeite ausschließlich mit vollfettem Mandelmehl, was nichts anderes ist als blanchierte gemahlene Mandeln 😊
Du kannst also das Mandelmehl auch ganz problemlos selbst herstellen.
Gutes Gelingen und liebe Grüße,
Bumblebee
Alles da, außer Xanthan.
Ist das irgendwie ersetzbar?
Du kannst das Xanthan notfalls auch weglassen, es sollte trotzdem gelingen.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Liebe Grüße
Bumblebee
Super!! – Danke für die schnelle Antwort.
Ich wünsche Dir und Deiner family frohe und gemütliche Festtage und ein dickes DANKE für Deine tollen Rezepte!
Danke liebe Ingrid für deine lieben Worte!
Ich hoffe, du hattest ein schönes Fest und besinnliche Feiertage und wünsche dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr und vor allem viel Gesundheit für 2021 🍀
Herzlichst,
Bumblebee